Pablo Infernal
© Lara Schmid

Rock it like Infernal

Bestes Rock Album des Jahres 2016. Die Zürcher Newcomer Band Pablo Infernal begeisterte SRF 3 und bekam diesen Titel bereits für ihr erstes erschienenes Album. Halten sie am 21. Januar 2017 im Gaswerk, was sie versprechen?

Voller freudiger Erwartung mache ich mich auf ins Gaswerk. Pablo Infernal sollen laut SRF3 den grossen Rock-Giganten der 70er Jahre das Wasser reichen können und das will ich jetzt erfahren. Vor dem Gaswerk steht eine Handvoll Leute und reden gesittet. Es ist 21 Uhr und eigentlich schon Konzertbeginn. Etwas verwirrt frage ich mich, ob Pablo Infernal bereits angefangen habe. Als ich eintrete, weiss ich: Nein, sie haben noch nicht begonnen. Die Halle ist dunkel und bis auf drei Leute beim Lichtpult komplett leer.

Keine grossen Allüren

Doch nur eine Viertelstunde später ist die Halle voll. Woher diese Leute auf einmal gekommen sind, ist mir ein Rätsel. Bald muss ich aufpassen, dass ich noch die Bühne sehen kann. Dann endlich: Pablo Infernal tritt auf die Bühne und beginnen mit nur zehn Minuten Verspätung zu spielen. In puncto Zuspätkommen reichen sie den Rock Giganten wohl (noch) nicht das Wasser. Sofort und ohne grosse Worte legen sie los. Von schmachtenden Balladen bis zu total abgespacetem High Energy Rock ist alles dabei. Als Zuschauerin fühle ich mich total mitgenommen und ertappe mich mehrmals, wie mein Kopf nicht mehr stillstehen will. Den anderen Zuschauern geht es wohl genauso. Verträumt und begeistert kann man das Quartett auf der Bühne auch kaum aus den Augen lassen.

Rock & Roll – sie lieben die Show

Das liegt wohl an dem jugendlichen Charme der vier Bandmitglieder, dem ich mich einfach nicht entziehen kann. Sie strahlen während dem ganzen Konzert vor sich hin und bewegen sich wie Rockstars auf einer Weltbühne. Der zu Beginn etwas zurückhaltende Applaus wird nach kurzer Zeit zu Gejohle und begeisterten Pfiffen. Gegen Ende des Konzertes greift der Sänger nochmals zum Mikro und verkündet, dass sie vor wenigen Wochen ihre erste Platte Lightning Love getauft haben. Asllani lächelt und wirkt ganz schüchtern, als er erklärt, dass diese Platten nun auch zu verkaufen seien, falls jemand Interesse daran hätte. Nachher folgen noch Captain Moustache & Fredo Ignazio. Bis sie kommen, bin ich schon weg – noch immer in Gedanken an die sympathischen Zürcher von heute Abend.
Pablo Infernal überzeugt eindeutig mit jugendlichem Charme, powervollem Rock, schmusigen Balladen und einer unendlich energiegeladenen Bühnenshow. Klar, den Rock Giganten aus den 70er Jahren können sie (noch) nicht ganz das Wasser reichen. Aber wer weiss, was noch folgen wird. Ich bin gespannt. Und vielleicht kann ich meinen Kindern mal erzählen, dass ich Pablo Infernal noch ganz nah mit dreissig anderen Menschen zusammen gesehen habe.