Rantanplan
© Thomas Rodel

Allen Grund zum Tanzen

Karfreitag, 20.30 Uhr – Sold Out steht an der Tür. An der Kasse die Ernüchterung: Nein, Thomas von Music feels better together haben wir nicht auf der Liste. Aber Moment: Der Listentitel ist “Eskimo Callboy” – Zu denen wollte ich nicht. Also weiter in den Keller. DA wollte ich hin, zu Rantanplan.

Die Vorband, Maladroits, waren schon am Spielen als ich reinkam. Sie hatten die wenig dankbare Aufgabe die – noch nicht so zahlreich vorhanden – Zuschauer anzuheizen. Drei Akkorde müssen reichen, stimmlich nicht das Beste was ich schon gehört habe. Punkrock wie aus dem Lehrbuch.

Das Publikum, mittlerweile etwas zahlreicher vorhanden, war sehr durchmischt. Eingefleischte und neue Punks, aber auch Freunde von tanzbarer Ska Musik waren zu finden. – Ein spannendes Sammelsurium an Menschen, die lieber an ein Konzert gehen anstatt die obligaten Karfreitag Sendungen im Fernseher zu gucken. Es hätten auf jeden Fall noch ein paar Leute mehr Platz gehabt.

21.26 Uhr zeigte die Uhr, als Rantanplan dann auf der Bühne erschien. Gut gelaunt begann die Band zu spielen und schon nach wenigen Songs war die Band teilweise im Publikum wieder zu finden. So gewinnt man die Crowd für sich! Die Stimmung war entsprechend gut und ein breites Grinsen stand im Gesicht der Anwesenden. Zwei, drei Seitenhiebe gab es dann auch an die Adresse der Bachelorette- und Jungle Camp Teilnehmer von Eskimo Callboy – Ich fands lustig.

Nach zweiundzwanzig Jahren Bühnenpräsenz hätte Rantanplan eigentlich eine grössere Halle als das Werk 21 verdient. Die Band macht gute Laune und versprüht Lebenslust. Auf den Punkt bringt es eine Textzeile des gespielten Covers von Jan Delay “auf Sankt Pauli brennt noch Licht”: Denn im Grossen und im Ganzen ham wir allen Grund zum Tanzen. Während den Zugaben wurde dann, zugunsten rumänischer Strassenköter, noch eine Fanbox versteigert. Solche Aktionen kann man nur in kleinen Clubs machen, wo man mit dem Publikum noch sprechen kann. Von daher bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher, ob nun mehr Zuschauer viel besser gewesen wäre. Interaktionen wie diese machen kleine Konzerte für mich viel erlebnisreicher als Anlässe in grossen Hallen.

Zum Schluss wurde der Schlagzeuger mitsamt dem Schlagzeug vom Rest der Band von der Bühne getragen. Das nenn ich mal einen Abgang.

Fazit: Jederzeit gerne wieder. Rantanplan ist auf jeden Fall ein Besuch wert.