RADAR Festival
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RADAR Festival, die Erste

Am 03. März 2018 besuchten wir zu dritt die erste Ausgabe des RADAR Festivals in Zürich. Im Vorfeld haben wir uns gefragt, ob es dieses Festival wirklich braucht.

Die Premiere des RADAR – Festival For New Music war ausverkauft und kündigte einige heisse Newcomer Acts an. In acht Locations rund um die Langstrasse Zürich spielten an diesem regnerischen Samstag rund sechsundzwanzig nationale und international Artists.

Der Zeitplan war taff und die Lieder teilweise zu schön um weiterzuziehen, doch bei diesem Line-Up mussten wir uns einfach dazu zwingen.

Welche Band hast du für dich neu entdeckt?

Natalie: Rhys Lewis (UK) – Ich kam im Vorfeld bereits in den Genuss seiner Songs, hatte diese aber nie wirklich auf dem Schirm. Als seine gefühlvolle Stimme in der Amboss Rampe durch den Raum zog, breitete sich bei mir Gänsehaut aus. Perfekt!

Nina: Die mitreissenden Surfbeats und der etwas verrückte Kleidungsstil von Rikas (DE) haben mich sogleich angesprochen und ich werde die Band definitiv weiterhin verfolgen. Eine “Altentdeckung” ist und bleibt Marius Bär (CH) mit seiner unverwechselbar schönen Stimme (–> seine neue EP ist übrigens auf April dieses Jahres geplant – yay!).

Thomas: Die Auftritte von Au/Ra (DE) und Hanreti (CH) haben mich überrascht. Aber auch die Nova Twins (UK) mit kraftvoller Gitarre und schrägem Sound.

Was ist dir am Festival positiv aufgefallen?

Natalie: Als Indie Fan kam ich hier fast vollends auf meine Kosten. Es lief alles reibungslos ab. Auf Taschenkontrollen wurde komplett verzichtet, so kam ich schnell überall rein und raus.

Nina: Ein erfrischendes Konzept mit neuen, noch unbekannten Künstlern in den angesagten Locations an der Langstrasse.

Thomas: Es war wirklich ein Festival um neuen Sound jenseits des Mainstreams zu entdecken.
Wartezeiten habe ich eigentlich keine erlebt.

Wo siehst du noch Verbesserungspotenzial?

Natalie: Ganz klar das Hin-und-her-Laufen. Teilweise wollte ich den kompletten Gig anhören und musste enttäuscht feststellen, dass die nächste Band in einer anderen Location schon fast wieder fertig war. Wenn mir ein Konzert gefällt, vergesse ich komplett was um mich herum geschieht, was ein gutes Zeichen für den Artist ist, jedoch nicht für meinen Zeitplan :)

Nina: Die langen “Pilgerreisen” zwischen den teilweise etwas weiter auseinanderliegenden Locations waren doch sehr stressig. Zudem hat meine Neuentdeckung Lewis Capaldi leider kurzfristig abgesagt, was natürlich schade war.

Thomas: Die Auftritte mit dreissig bis fünfundvierzig Minuten sind sehr kurz. Wenn du im gleichen Zeitfenster mehrere Acts sehen willst, so kannst du nur sehr kurz reinhören.
Und ich wünschte mir noch mehr Schweizer Künstler

An welchem Konzert herrschte die beste Stimmung?

Natalie: Bei Pat Burgener. Das lag sicherlich auch an unserem Scheinwerfer-Platz in der Zuschauermenge. Wir bekamen ungewollte Aufmerksamkeit seitens der Band und es fielen einige Lacher dazwischen. Ich war diesem Act eher kritisch gestimmt, da mir seine Songs im Voraus nicht wirklich gefallen haben. Er weiss jedoch definitiv wie man mit dem Publikum interagiert und hat auf sympathische Art den Zeitplan überzogen.

Nina: Eindeutig bei Rikas! Das Publikum hat den fröhlichen Sound gefeiert und mit ihrem Charme die Meute zum Mitmachen animiert.

Thomas: Bei Au/Ra hat es mich, trotz minderer Soundqualität in der Perle und einem nervösen Nebelmacher, am meisten mitgerissen.

Was war dein persönliches Highlight an diesem Abend?

Natalie: Die Stuttgarter Rikas! Wegen ihnen habe ich mich überhaupt für das Festival interessiert. Indie-Pop, Shalala-Feeling und eine Prise Meeresluft wiegten die Besucher in eine unheimlich entspannte und fröhliche Stimmung.

Nina: Die Session von Marius Bär in der soundtechnisch genialen Amboss Rampe – Gänsehaut pur!

Thomas: Die Soundqualität beim Auftritt von Marius Bär in der Amboss Rampe war genial.

Welche Location hat dir am Besten gefallen?

Natalie: Die Amboss Rampe, obwohl mich die Pfosten jedesmal nerven.

Nina: Vom Innenleben der Location selber hat mich die Zukunft positiv überrascht, von der Soundqualität war es eindeutig die Amboss Rampe.

Thomas: Die Soundanlage im Kosmos und in der Amboss Rampe war genial. Die Bar Rossi war sehr einladend.
Wenn ich entscheiden müsste, wäre es die Amboss Rampe.

Dein Fazit in wenigen Worten?

Natalie: Geiles Festival. Happy Stimmung. Künstler wirkten extrem authentisch und nahmen sich Zeit für das Zürcher Publikum.

Nina: Einmal ist keinmal. Meine Spotify-Liste ist für den Moment wieder mit neuem Sound gefüttert und ich würde auch gerne in Zukunft wieder Teil dieses Festivals sein wollen.

Thomas: Gerne wieder. Man wird sicher den einen oder anderen Künstler in Zukunft auf grösseren Bühnen wieder antreffen.

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