Mittsommerfestival
© Thomas Rodel

Das erste Mal und schon richtig gut

Als ich am Samstag, 24. Juni 2017 am Mittsommerfestival an der Lenk eintraf, stellte ich fest, dass ich wohl ein Groupie von Manic sein muss, da ich die Band doch am Tag vorher am Openeye gesehen habe.

Aber starten wir am Anfang. Das Mittsommerfestival fand dieses Jahr zum aller ersten Mal statt. Es braucht viel Mut um ein neues Open Air zu starten. Und es hat sich gelohnt!

Das Gelände direkt neben den Simmenfällen ist ein genialer Ort um ein Festival zu veranstalten. Etwas abgelegen vom Dorf, umrahmt von Berggipfeln und einem wunderschönen Wasserfall. Ein Zeltplatz daneben, ein Restaurant, das Gelände zur Bühne hin leicht abfallend. Zudem gelten die Simmenfälle als Kraftort (sagt zumindest das Internet). Zusammengefasst: Ideal für ein Openair.

Während des Tages dachte ich noch, dass die Deko eigentlich etwas dürftig ist. Mit dem Eindunkeln wurde ich dann eines besseren belehrt! Die Simmenfälle wurden in Farben getaucht und die umliegenden Bäume mit Bildern via Beamer beleuchtet. Ich war (respektive bin immer noch) beeindruckt.

Bei der Auswahl der Bands wurde versucht ein grosses Spektrum an Stilrichtungen abzudecken. Das ist gelungen, mit der Konsequenz, dass dadurch keine klare Positionierung der Festival Musikrichtung erkennbar ist. So holt man aber ein breites Publikum ab. Dieses ist auch gekommen. Bei wunderschönem Wetter konnte die Musik genossen werden.

Mein Musiktag startete mit Colibri. Von dieser Band kannte ich bisher nur den Song On and On welcher auf SRF3 ab und zu läuft. Es war auch der einzige Song der mir in Erinnerung geblieben ist. Für mich ist die Band zu wenig markant.

Um 18.15 Uhr wurde ich von Churchhill richtiggehend eingenommen. Ich dachte im Vorfeld, dass die Band doch nicht mehr so viel unterwegs ist und hatte deshalb keine grosse Erwartungen. Die Band war im Big Band-Modus am Start, das heisst mit Bläser. Die Hip-Hop Combo brachte eine Menge Spiel- und Lebensfreude auf die Bühne, welche direkt auf die Zuschauer überging. Ein Mix aus Hip-Hop, Funk und Reggae. Es war richtig mitreissend und tanzbar. Ich war sehr positiv überrascht.

Wie es in den Bergen sein kann, begann es während des Konzertes des Headliners, Troubas Kater, zu regnen. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch und souverän begeisterte QC das Publikum für sich und seine Kater. Die Band lieferte eine solide Leistung und verstand es, die Anwesenden zum tanzen und zum mitsingen zu animieren.

Das Konzept im angrenzenden Restaurant Simmenfälle im Saal noch Singer-Songwriter zu präsentieren, hat sich ausgezahlt. So konnte man beliebig hin und her wechseln und konnte sich das Warten auf die nächste Band verkürzen.

Organisation: Ich war erstaunt wie reibungslos alles funktionierte, zumal es ja das erste Openair war.

Tipp ans Publikum: Nehmt anständige Kleider mit, auch wenn es am Tag warm ist, so kühlt es schnell ab, wenn die Sonne untergeht und das kühle Nass der Simmenfälle die Luft abkühlen lässt.

Ich freue mich auf die Ausgabe 2018 und hoffe, dass es eine gibt.