Five Finger Death Punch

Live Review: Five Finger Death Punch & Papa Roach

Es ist nun doch schon eine Weile her, wo ich Papa Roach und Five Finger Death das letzte Mal abrocken sah. Dementsprechend gespannt, machte ich mich an diesem Donnerstag, 12. November 2015 auf zur Eulachhalle in Winterthur.

Und wieso hat mir eigentlich niemand gesagt, dass es so kalt ist an diesem Abend?! Bereits draussen vor der Halle empfing mich eine riesige Zigarettenrauchwolke – puh, das Konzert hat also noch nicht begonnen! Kaum betrat ich das Innere, da hörte ich auch schon erstes Geschrei und Gitarrenriffs. Das erinnerte mich jedoch auch gleich daran, dass die Eulachhalle von der Akkustik her doch ein wenig zu wünschen übrig liess – aber was soll‘s, es versprach ein solides Revival zu geben heute Abend.

Dann war es soweit: Papa Roach betraten, begleitet durch ein wildes Lichtspektakel, die Bühne. Für die, welche die Band noch nicht kennen: Papa Roach ist eine US-amerikanische Metal- und Rockband, die vier Bandmitglieder zählt. Weltweit haben sie bisher über 17 Millionen Alben verkauft und sind aktuell mit dem Album F.E.A.R. am Start. Nun zurück in die Halle. Dort lieferten Papa Roach brav einige bekannte Songs, wie Getting away with Murder, Forever und Hollywood Whore. Der Leadsinger Jacoby konnte es natürlich auch dieses Mal nicht lassen, sich selber in das Publikum zu stürzen – was super ankam. So tobte er also ein paar Meter weiter vor mir im Publikum und gab alles. Der Höhepunkt war dann noch sein wohl bekanntestes Lied Last Resort als Abschluss seiner diesjährigen Darbietung in Winterthur.

Gut eingeheizt mussten wir dann nicht allzu lange warten, bis die nächste Band sich ankündigte: Five Finger Death Punch (kurz: FFDP oder 5FDP)! Mit lautem Getöse kamen die fünf Jungs aus den USA auf die Bühne. Wer sich übrigens fragt, was der 2005 gegründete Bandname überhaupt genau bedeuten sollte: Er bezeichnet eine fiktive Kung-Fu-Technik, bei der mittels eines gezielten Schlages mit den fünf Fingerspitzen einer Hand auf die Brust des Gegners dessen Tod herbeigeführt wird (also nichts für Angsthasen).

Von Anfang an begeisterte FFDP das Publikum und versetzte es in Ekstase. Sie gaben viele Songs von ihrem aktuellen Album Got Your Six zum Besten. Aber auch vom Album aus dem Jahr 2013 waren einige Bestseller, wie Burn it down, Bad Company und Burn MF mit dabei. Auch an ein bisschen Melancholie und Feuerzeugstimmung hat es mit Wrong Side of Heaven nicht gefehlt. Das positive Ausrasten des Publikums zeigte sich durch einen neuen Trend: Die eigenen (gefüllten!) Portemonnaies auf die Bühne zu schmeissen. Leadsänger Ivan Moody las dann jeweils in aller Ruhe den Namen auf der Identitätskarte vor und gab das Portemonnaie unter begeisterten Zurufen brav zurück – hoffen wir, dass es der richtige Empfänger war.

Am Schluss konnten FFDP wohl auch noch den Letzten Zuschauer in der hintersten Reihe mitreissen und verabschiedeten sich um 23 Uhr bei gebührendem Applaus und einer hervorragenden Leistung: Eine echte „Fünf-Finger-Roach-Todes-Mischung“! Wer das neue Album noch nicht erworben hatte, wird es spätestens noch vor Mitternacht bestellt haben und auch bei mir war klar, was auf dem Heimweg aus meinen Kopfhörern ertönte…