KYTES
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KYTES löst garantiert jede Verstopfung

Zurzeit fliesst nix bei mir. Und wenn ich nix schreibe, meine ich es auch so! Meine Stirnhöhlen sind derart verstopft, da hilft nur noch das altbewährte Inhalieren. Nebst dem Hausmittelchen gibt es nun eine zweite Medizin: KYTES.

Noch vor ein paar Tagen dachte ich mir, pha ich werde diesen Winter nicht krank, mich erwischt es nicht. Positiv denken und viel Ingwertee trinken. Gut, zweites hab ich extrem vernachlässigt, er liegt zwar schön in der Küche bereit und ich denke jedes mal, jetzt trink ich dann einen. Da ich mittlerweile erkältet bin, trinke ich ihn auch, mit der Prävention hat es dennoch nicht so geklappt.

Dafür aber mit der heutigen Musikwahl. Die Münchner Band KYTES haut ihre Indie-Pop Songs kräftig um die Ohren. Einer davon ist On The Run, er wurde für die Vodafone Werbung genutzt und ging steil.

Ich kannte die Jungs dennoch nicht. Umso schöner ist es, ihr Debütalbum Heads and Tales zu entdecken. Den Start macht I Got Something – ein Aufsteller! Da geht mein Schokoladen Joghurt noch leichter runter, obwohl ich nichts dabei schmecke, egal!

Die Trottinett Bombe

Ihr zweiter Track Head To Toe kommt genauso fröhlich daher wie sein Vorgänger. Bildlich sehe ich einen Jungen, oder auch erwachsenen Mann, der auf seinem extrem lässigen Trottinett vor sich hin gleitet. Die Sonne blendet ihn, der Wind pfeift sanft um die Ohren, die nächste Bank naht. Pause.

Bei Song Nummer drei, Heads Underwater, ertappe ich mich wie ich meine Schulter abwechselnd und ruckartig nach vorn ziehe. Nicht zu vergessen die zusammengekniffenen Augen. Zwischendurch blicke ich durch sonnendurchflutete Fenster – wie schön wäre es jetzt Draussen! Heads Underwater bläst meine Sehnsüchte augenblicklich weg, dafür wird die Fantasiespule ordentlich angekurbelt. Ich muss sagen, meine Nase befreit sich langsam aber stetig.

Im gleichen Groove geht es weiter. Bei Spy horche ich kurz auf. Dieser Song ist extrem tanzbar. Für alle Bären und Biber, die ihre Disco Moves zum Besten geben wollen. Ihr habt ab sofort einen neuen Tanzsong.

Kitschige Frisbees und bequeme Sandalen

Bei As We Row komme ich ins schwelgen. Meine Gedanken vertiefen sich, der Sommer ist erstaunlich nah, zumindest im Kopf. In meinen bequemen Sandalen hüpfe ich am Pier entlang, ja mit fast dreissig Jahren. Ein Frisbee kommt auf mich zu, ich fange ihn gekonnt auf. Eine kitschige Szene, in der Tat, hört euch den Song an, und euer Kitsch beginnt sich zu formen, garantiert.

Oh je, da sehe ich wieder wie schlecht mein Hirn ist im Bezug auf Namen. Ich kenne die Band doch! Nämlich schon seit dem 24. Februar 2016! Spotify hatte mir damals Inner Cinema in meine „Dein Mix der Woche“ Playlist hinzugefügt. Ich feire diesen Song schon fast ein Jahr ab! Er hat ein wenig was von den Two Door Cinema Songs, fröhlich, hopplig, frisch.

Nach der schnellen Nummer geht es ruhiger zu und her. Talk bringt das Gemüt sanft wieder runter. Für alle Tram- und Zugfahrer ein Muss. Warum? Hört ihn euch an, schaut nach aussen und sucht die Umgebung mit euren Blicken ab. Der Song unterstreicht die beobachtenden Augen und verleiht dabei eine gewisse Leichtigkeit.

Bei In The Morning muss die Band wohl zu fest an ihr Bett oder ihre Flamme gedacht haben. Ein perfekter Wecker-Track. Sanft und dennoch intensiv genug um zu erwachen.

Die letzten drei Songs können sich tadellos zu den vorherigen dazu reihen. Future Kids gefällt mir dabei am besten. Heads and Tales ist ein fröhliches, stimmiges Album. Für Fans von Indie-Pop, mit einem Hauch elektronischen Klängen. Synthy Liebhaber kommen ausserdem bei jedem Song auf ihre Kosten. Falls eure Stirnhölhen auch verstopft sind, hört euch das Album an, hilft garantiert!