Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi
© Chantal Largey

Eine Lernstunde in Sachen Philosophie

Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi haben mich am 26. Mai 2017 im Dynamo Zürich eingeladen, um für zwei Stunden ihr Freund zu sein und mit eine Party zu feiern. Klar hatte ich da Bock.

Aufgrund des schönen Wetters hab ich die Vorband leider verpasst, aber Punkt 21 Uhr gingen die Lichter aus und die Stirnlampen auf der Bühne an.

Ich muss hier vorausschicken, dass ich Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi vorher nicht wirklich kannte. Ich wusste weder was mich erwartet, noch welche Musik genau gespielt wird. Irgendwas mit Hip-Hop habe ich im Vorfeld gehört.

Ich wurde positiv überrascht. Zu Beginn schloss er Freundschaft mit dem ganzen Publikum für die kommenden zwei Stunden. Er spiele lieber vor Freunden als vor Unbekannten. So wurden wir alle für einen Abend Freunde. Und es funktionierte.

Das seit Wochen ausverkaufte Konzert war mitreissend. Das Publikum, bunt gemischt und sehr tanzfreudig, war ab dem ersten Song gefesselt vom Sprechgesang der von der Bühne kam. Ich muss gestehen, ich hätte mich besser vorbereiten sollen. Die Texte sind tiefgründig und live konnte ich mir die wenigsten Inhalte der Songs in mir aufsaugen. Was ich jedoch mitbekommen habe war eine Mischung aus Philosophie, Sprechgesang und einer Therapiestunde.

Käptn Peng stellt sich „Tausend Fragen an sich selbst“ und verarbeitet diese in der Mettwurst des Todes, wie er es ausdrückte. Im Meister und Idiot scratch er seinen Sprechgesang direkt selber. Sehr spannend. Mit Identitetris spielt er ein Spiel mit sich selbst, mit dem Publikum und dem Leben. Die Freestyle Intermezzi zeugten davon, dass er kreativ auf die aktuelle Umgebung eingehen kann.

Der Song Gelernt hat Käptn Peng für eine Person geschrieben, welche noch nicht mal weiss, dass der Text für sie ist. Es spielt auch keine Rolle. Der Text könnte auf so viele Personen zutreffen.

Die Atmosphäre war aufgeheizt, definitiv nicht wegen des Wetters. Der Grund kommt von der Bühne, genauer gesagt von der Band, welche es schaffte das Publikum zum Tanzen zu bringen. Und das nicht nur für die bekannten Stücke.

Bei Sprechgesang ist die Soundqualität generell nicht einfach hinzubringen, doch der Mischer von den Tentakeln hat dies gut umgesetzt.

Persönliches Fazit: Was ich in der Vorbereitung verpasst habe, muss ich jetzt unbedingt nachholen und mich mit den Texten besser auseinandersetzen.

Wieder in der Schweiz ist er anlässlich des Musig i de Altstadt, Ende August in Aarau (Freitag, 25.08.17). Geht hin, es ist sogar kostenlos.