© Natalie Steiger

Hoppla George – ääh, Güsche!

Vom 14. bis 17. Juli 2016 öffnete das Gurtenfestival zum 33. Mal seinen Berg für alle Musikbegeisterten und jene die es noch werden wollen.

Die Tage von Donnerstag bis Samstag liess ich aus, arbeiten und so, ihr wisst schon. Den Sonntag habe ich mir rot markiert in meiner roten, Agenda. Für mich war es die Premiere am Güsche, wie er liebevoll von den gemütlichen Bernern genannt wird. Mit Sonnencrème eingeschmiert und Hut ausgerüstet fuhren wir nach Bern. Völlig entzückt stellte ich auf dem Weg fest, dass es ja ein Quartier gibt das Monbijou heisst! Jesses, jetzt weiss ich endlich warum Manillio davon singt, ich bin da nicht so bewandert mit den verschiedenen Ortschaften in Bern.

Das Auto gut parkiert, geht es auf den Gurten rauf. Herrlich, traumhaftes Wetter begrüsst uns und John Newman schwingt sein Ränzli bereits auf der Bühne rum. Es wird ja gemunkelt, dass der feine Engländer eine Diva sei, auf der Bühne jedenfalls wirkt er nicht so. Die Meute vor der Hauptbühne feiern den Yorkshire Men. Dazwischen unterhält er das Publikum und schwafelt irgendwelche Sachen. Bei den Songs wie Love Me Again oder Come And Get It flippten einige doch aus und das am frühen Sonntagnachmittag!

Gurtenfestival 2016

Nachdem wir unseren Wasser und Essensvorrat wieder aufgefüllt haben setzten wir uns vor die Waldbühne. Gemütlich wird dem Schweizer Sänger Nickless zugehört. Im Februar dieses Jahres verbuchte der Zürcher einen SMA in der Kategorie „Best Hit National“ mit seinem Song Waiting. Dementsprechend feierten die Leute den Song und genossen die Sonnenstunden im sitzen vor der Bühne. Ein solider Auftritt von einem sympathischen Musiker. Und zu meinem Erstaunen konnte er richtig gut Beatboxen! Hörte sich cool und erfrischend an.

Die Uhr zeigte 16.30 Uhr an und ich wusste, jetzt ist es Zeit für den lieben James Bay. Auf diesen Gig freute ich mich besonders. Denn am letztjährigen Blue Balls Festival verpasste ich den Monsieur, weil er derart verspätet auftrat. Neues Jahr, neues Glück. Mit Sonnenbrille und seinem Hut betrat er die Bühne, nuschelte irgendwelche Sachen (hör ich eigentlich nicht mehr gut?!) und spielte Songs aus dem aktuellen Album Chaos And The Calm. Meine Augen mussten zwischendurch wegschauen, der Kontrast seiner weissen Haut zur Umgebung blendete einfach zu fest. So muss es also den Leuten gehen wenn sie mich sehen in der Sonne, Pech. Zu guter Letzt performte er den Song Hold Back The River – auf diesen Song warteten 99% der Leute. Danach hiess es Tschüss James, see you some day, oder auch nicht!

Half Moon Run zeigte ihre Schokoladenseite auf der Zeltbühne. Nach zwanzig Minuten hatte ich dann aber keine Lust mehr zuzuhören. Darum ging es nochmals rüber zur Waldbühne. Dort hüpfte der fröhliche Halunke rum. Meine Kollegin feierte ihn total und das will was heissen, denn sie ist nicht gerade musikaffin.

Die Konzerte von Rudimental und Caravan Palace liessen wir aus, wie heisst es so schön, man soll gehen wenn es am schönsten ist. Das Festival hat mir gut gefallen. Die Stimmung war friedlich und alle chillten.