Sonntagmorgen, mmh – mein fauler Nichtstun-Tag. Oder fast nichts, gebloggt oder gelesen wird. Doch das ist pure Leidenschaft, sprich wie nichts tun, man machts ja gerne. Ich starte meinen bevorzugten Streaming Service und zieh mir das lang ersehnte Album rein.
Es beginnt alles mit dem Track Friends. Ein Song mit viel Elan und Pfupf, man stellt sich automatisch eine Horde Pferde vor, die freudig über eine hellgrüne Wiese galoppiert – nein ich bin keine Pferde Frau, ich hab ehrlich gesagt eine verdammte Angst vor diesen Viechern, die sind mir einfach zu gross. Der Song zeichnet sich durch die harmonischen Rhythmen aus, mehr aber auch nicht.
Zwischendurch werde ich unterbrochen – die herrlichen Glocken läuten. Nicht aber auf dem Album, nein es sind jene der Kirche. Mittlerweile höre ich sie fast nicht mehr, aber als ich frisch eingezogen bin verfluchte ich sie. Zeitweise, so wie heute, nehme ich sie deutlich war, die Musik ist in dem Fall zu leise! Lauter aufgedreht, halte ich bei Track Nummer zwei inne, Where Have You Been. Ein fröhlicher Song mit der nötigen Portion Verspieltheit und einem Hauch Strand-Feeling.
Die Band Eliza and the Bear formte sich 2011 in London – ihr gleichnamiges Debut Album erschien am 19. Februar 2016. Ich war extrem gespannt auf diesen Release, den das gute Stück wurde immer wieder verschoben. Es folgten einige Single Auskopplungen wie zum Beispiel Lion’s Heart oder It Gets Cold. Zweiterer weckte vor allem die Neugier auf die Band und das Album. Ein Song der wieder diesen „Pferde-Rhythmus“ hat und dennoch was leichtes, wie zu Beginn des Tracks.
Bei einigen Songs bemerkte ich, wie ich meinen Blick vom Fenster abwende und wieder aufmerksamer zuhöre. Einer davon ist Light It Up. Ein Sehnsucht-Song, der einem die Brise Meeresluft um den Kopf bläst, die Möwen spielend im Wind fliegen lässt und die Wellen hart gegen den Strand preschen. Einige mutige Surfer, umhüllt von ihren Neoprenanzügen, reiten die Wellen spielerisch.
Gegen den Schluss hört sich irgendwie alles gleich an – ich muss sagen, es ist ein wenig enttäuschend. Einziger Aufheller ist Natives. Hier wird nicht so extrem auf dieses treibende galoppieren gesetzt – er kommt insgesamt geschmeidiger daher.
Das Debut Album in allem ist ok, nicht mehr aber auch nicht weniger. Die Singles haben mehr versprochen als es tatsächlich ist. Ich werde mir das Album voraussichtlich nicht mehr anhören, sondern nur die einzelnen Songs. Wer auf Mumford & Sons oder The Lumineers steht, ist bei Eliza and the Bear bestens aufgehoben.