Marteria
© Chantal Largey

Händewippen zur Party des Jahres? Marteria in der Samsung Hall

Um 20.51 Uhr erhoben sich am 09. Dezember 2017 in der Samsung Hall die Hände und begannen zu wippen. Marteria hat eingeladen um (gemäss seinen eigener Aussage) mit ihm die „Party des Jahres“ zu feiern. Eine Superlative die wir natürlich verifiziert haben.

Die Vorband

Mit Kid Simius war ein Elektro Act am Start der zwar musikalisch sehr spannend war, für mich irgendwie nicht als Einheizer für einen Hip-Hop Abend geeignet ist.

Die Location

Ich werde irgendwie nicht warm mit der Samsung Hall. Das Eingangskonzept bei dem gerade mal zwei Türen offen sind geht für mich irgendwie nicht auf. Dadurch verteilt sich das Publikum einfach nicht.

Die Technik und der Bühnenaufbau

Der Bass war wirklich fett. Ein anderes Wort passt da nicht. Die Höhen kommen in der Samsung Hall aber immer nur von einer Seite. Ich weiss nicht, ob das so sein muss, gefallen hat mir das nicht. Der Bühnenaufbau mit Rampen auf beiden Seiten der Bühne erlaubte es den Künstlern sich frei zu bewegen. Lichttechnisch wurde die Show wirklich gut untermalen. Der Screen im Bühnenhintergrund wurde in der Show ideal eingesetzt. Zu Endboss liefen animierte 8 Bit Grafiken über die Leinwand. Zu Scotty beam mich hoch wurde die Lichttechnik passend in den Text eingearbeitet.

Die Show

Marteria versteht das Publikum ab dem ersten Song zu animieren. Das Publikum (mehrheitlich unter dreissig Jahre) spring sofort darauf an, die Hände gehen hoch und wippen mit. Ein Sitzen auf den Sitzplätzen wurde vom Künstler nicht geduldet. So war auch die Stimmung im oberen Teil der Halle wirklich gut. Auffallend war, dass die aufgeheizte Atmosphäre auf den Stehplätzen von vorne bis ganz nach hinten reichte. Es waren die Besucher vor Ort, welche sich mit Marteria und seiner Musik identifizieren. Zu Bengalischer Tiger wurde im Publikum eine bengalische Fackel gezündet. Das passte, war jedoch nicht ganz ungefährlich. Gegen 22 Uhr wurde die Marteria Session durch ein paar Songs seines Alter Egos Marsimoto ergänzt. Und während auf der Bühne Marsimoto über die (Il)Legalisierung von Gras rappt, geht im Publikum die Security auf Jagd nach Raucher… irgendwie skurril. Als Marteria gegen Schluss des Konzertes seine Band vorstellte, hatte man wirklich das Gefühl dass da eine Familie auf der Bühne steht. Da war tief verbundene Dankbarkeit zu spüren, nicht nur auf der Bühne, sondern auch gegenüber dem Publikum.

Die Party des Jahres?

Nein, die Party des Jahres war es für mich nicht. Aber ein guter Konzertabend.