Fyfe
Sophie Harris Taylor

Wie die Asche des Phoenix

Ein Album, ein Künstler, zwei Seiten. Leben und Tod. Beide Teile sind miteinander verwoben und einen Wimpernschlag voneinander getrennt. The Space Between sucht weder das eine noch das andere. Fyfe sticht aus der Asche des Phoenix empor.

Wenn ich das Schreiben zu Fyfe’s Album The Space Between lese glimmert das Feuer des Mitleides auf. Es ist immer scheisse wenn Menschen sterben, wenn man sie dann noch kennt, trifft es einem unweigerlich mitten ins Herz.

Im Kreis von Paulx Dixon alias Fyfe wurden mehrere geliebte Menschen gelöscht. So schmerzhaft das auch ist, Fyfe begann über das passierte nachzudenken. Er fing mit dem Schreiben von Musik an. Ungewollt entstand The Space Between. Fyfe wollte nie solch private Situationen nach aussen tragen. Kurzum verhalf jedoch genau dieses öffnen seine Trauer zu verarbeiten. Wie sich diese anhört?

Bei dem ersten Song, Cold Air, vernehme ich was tröstliches, etwas warmes und einen Hauch Geborgenheit. Verträumte Effekte regen den einen oder anderen zum sinnieren an. Beim Refrain wird der Hörer unweigerlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Wo der Verstand aufhört

Love You More trifft weniger mein Herz, eher meinen Verstand. Und wer sich von seinem Verstand leiten lässt, weiss das hierbei nichts gescheites rauskommt. Darum weiter zum nächsten Track.

Diese Synthies bohren sich in meinen Gehörgang und krallen sich fest. Zu Recht! Belong sorgt für absolut gute Stimmung und tiefgründige Lichtblicke. Kombiniert mit der Stimme von Kimbra hinterlässt der dritte Track einen bleibenden Abdruck.

Im ähnlichen Groove geht es mit Closer weiter. Weniger süss, dafür umso herber. Perfekt für den abendlichen Fahrrad Cruise um die Häuser.

Im zweiten Teil von The Space Between fällt mir besonders Relax und All We Need auf. Relax bedient sich an schaukelnden Synthie Klängen. Diese werden um herrliche Rhythmen gesponnen und lassen den Track wie einen überirdischen Honiglöffel dastehen. Süss und goldig.

Der vorletzte Song All We Need hat mich mit der Piano-Melodie für sich gewonnen. Zusammen mit der zerbrechlich wirkenden Stimme von Fyfe ist dieser Song wie im Wind wehende Weizenhalme. Diesen kann ich stundenlang zuschauen. Ebenso ist es mit diesem Track.

Wer bei The Space Between ein düsteres bis tragisch wirkendes Album erwartet wird enttäuscht sein. Das Album hat seine Geschichte und Prägung welche man definitiv merkt. Dennoch erscheint mir das Album versöhnlich und abschliessend. Wie ein Phoenix der aus seiner Asche empor steigt.