Franz Ferdinand
© Nina Salvador

Ode an die Nullerjahre

Ganz nach dem Motto „Back to the 00‘s“ fegte Wirbelsturm Franz Ferdinand am Sonntagabend, 11. März 2018 durch die Halle 622, Zürich. Wieso genau sie dabei eine Hitzewelle und ein tanzwütiges Publikum hinterliessen, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.

Dieser Termin ist schon seit geraumer Zeit in meiner Agenda eingetragen – eine gewisse Nostalgie an frühere Zeiten spielte da sicherlich auch noch eine Nebenrolle.

Band

Man nennt sie auch die Indie-Götter der Nullerjahre, ihre stilvolle Kombination der E-Gitarren Riffs und der Disco-Vibes ist unbestritten. Wer kennt sie nicht, Hits wie Do You Want To oder Take Me Out, die das Tanzbein wie von sich selbst schwingen lassen?

Dementsprechend skeptisch war ich auch gegenüber dem Frischling Always Ascending, welcher im Februar 2018 seinen Weg in die Läden und digitalen Shops fand. Es hiess, die Band habe sich darauf „neu erfunden“, was unter anderem sicherlich auch mit dem Abgang des Gitarristen Nick McCarthy zusammenhängt. Dazu gewonnen haben Franz Ferdinand dafür den neuen Gitarristen Dino Bardot, Keyboarder Julian Corrie und jede Menge Synthesizer. Diese Neuerfindung wollte ich mir allerdings am liebsten gleich live geben und erkundete deshalb vor dem Konzert die neuen Töne auf dem Album bewusst noch nicht.

Show

Zurzeit kommt man um ihn kaum herum, sei es im Radio oder auf den nationalen Bühnen. Die Rede ist von der Vorband CRIMER. Als wir jedoch kurz vor 20.30 Uhr in die Halle 622 kamen, schien dessen Show bereits schon am Ende angelangt zu sein. Hmpf?! Dann eben direkt weiter zu Franz Ferdinand.

Wirbelsturm Stufe 1
Das Konzert war nicht ausverkauft, der Innenraum jedoch trotzdem prall gefüllt mit gut gelaunten Zuschauern. Sehen konnte ich zwar nicht allzu viel, aber das konnte sich im Verlauf der Show ja noch ändern. Die Vorfreude des Publikums sprühte geradezu Funken und dementsprechend gross war auch der darauffolgende Applaus für die Band.

Wirbelsturm Stufe 2
Franz Ferdinand fackelte nicht lange, sondern wühlte die Menge gleich einmal ordentlich auf mit dem Einstiegssong Always Ascending vom gleichnamigen Album. Und in diesem Stil ging es auch weiter. Tanzbare Musik – mal rockig, mal sphärisch, mal altbekannt, mal erfinderisch neu. Franz Ferdinand – wie man sie kennt und liebt.

Wirbelsturm Stufe 3
Nach bekannten Hits wie Do You Want To aus früheren Zeiten gab es dann kein Halten mehr. Zugaben wie Lazy Boy oder Huck and Jim machten die inzwischen extreme Hitze in der Halle nicht unbedingt wett. Der Schlusssong und Mitsing-Knaller This Fire erwies der Show dann noch die letzte Ehre.

Klar sind sich die Songs teilweise sehr ähnlich, die Kritiker unter uns würden gar sagen eintönig. Dennoch hat die Show total gute Laune beschert, zum Mittanzen oder Mitsingen animiert und sie liess uns für einen Moment den Alltag vergessen. Die Musiker lieferten auf alle Fälle genug Gründe, die alte Liebe wieder zu erwecken oder sich gänzlich neu in die Band zu verlieben.