DOTE
© Ant Palmer

DOTE – die Antwort auf den Tenniscourt

Bei Tennis denken viele gleich an Roger Federer, gelbe Bälle und Schweiss. Wenige an Musik. Noch weniger an DOTE. Doch mit ihrer zweiten EP Centre Court schmettern die vier den passenden Sound auf den Platz…

Angefangen hat alles mit der ersten EP North (VÖ Januar 2017) von DOTE, einer Indie-Pop Gruppe aus Essen. Fast auf den Tag genau veröffentlichten die sympathischen Jungsportler, äh, Musiker, den Nachfolger Centre Court (VÖ 16. Januar 2018). Die Stimme von Lukas, die bei North noch bemängelt wurde, ist bei Centre Court Eins A.

Doch von vorne – die schlichtweg sportlichste Band Deutschlands, wie sie sich gerne selbst nennen, sorgt von Beginn an für Träumereien. The Hills, der erste Track von Centre Court, wird eingeleitet von Jonahs tiefer Stimme, ideal um in den Court einzulaufen (Roger, eventuell etwas  für dich?). Spätestens beim Refrain stehen die Zuschauer auf den Rängen und bewegen ihre Schultern im Takt. Der Anblick ist dieses Mal doch ein etwas anderer: anstelle von tropfendem Sportlerschweiss fliesst Bier aus umgestossenen Flaschen auf den Tennisplatz.

Nach kurzer Eingewöhnungsphase gehts Schlag auf Schlag weiter. Swim erklingt aus den tiefen des offenen Stadions. Mit schnellem Beat und einer mitreissenden Melodie gehts im Refrain stürmisch zu und her. “I can’t swim” singt Lukas und spätestens jetzt rastet das eher gemässigte Publikum auf seinen Stühlen aus.

Bei Bottles werden die Zuschauer unweigerlich an die locker flockigen Klänge von Two Door Cinema Club erinnert. Hierbei legt sich  eine dämmerige Atmosphäre über den Court und der hochsteigende Zigarettenrauch der Band hüllt das Gelände in diffuses Licht.

Bei vernebelter Sicht kommt mein Highlight der EP. Islands. Der vierte und letzte Track sorgt mit der unverwechselbaren Stimme von Jonah für die  lang ersehnte Gänsehautstimmung. . Ein idealer Abschluss, für die EP und für den entscheidenden Matchball, welcher zum Sieg führt. Doch ihr Spiel nennt sich Leben und ihr Platz ist die Welt.

Die eingängigen Gitarrenriffs von Moritz, die Drums und Stimme von Lukas, kombiniert mit dem Bass von Niclas und der herausstechenden Stimme von Jonah, machen die EP zu dem was sie ist. Eine solide Indie Scheibe mit Stadion Flair.