Schon fast Kult, kann man sagen. Die deutsche Hip-Hop Gruppe Die Fantastischen Vier fetzen ihre Lyrics seit neunundzwanzig Jahren um die Ohren der Zuschauer. Wie es am 18. Januar 2017 im Hallenstadion war?
Kalt. Nein korrigiere, saukalt, war es an diesem Mittwochabend. Ja nicht zu früh dort sein, sonst musst du noch in der Kälte warten. Um 20 Uhr betrat ich das wundervolle Hallenstadion, das Publikum stand noch zum grossen Teil in den Gängen. Ist mir egal, ich geh zu meinem Platz.
In der Schweiz brauchst du keine Security
Meine Reihe ist leer, bis auf ein Pärchen direkt neben mir. Mein Seitenplatz unmittelbar beim Gang erfreute mich, was ich aber später noch bitter bereuen werde. Währenddem ich meine Jacke aussziehe hüpft der Aargauer Seven schon fleissig auf der Bühne rum.
Die funkigen Beats gepaart mit seiner Soul Stimme motivieren einige zum Tanzen an. Irgendwann sagt der Sänger „Lichtmann, siehst du mich? Leuchte doch mal ins Publikum, ich muss mich noch ein wenig bewegen“. Der Lichtstrahl wird auf meinen Rang gerichtet. Diverse Zuschauer begannen wie wild zu winken und prompt blieb er eine Reihe unterhalb von mir stehen. Seven machte sich auf den Weg, ohne Security, knipste ein Selfie, schüttelte Hände und ging wieder zurück. Jedoch nicht den Weg über die Absperrung, nein er nahm den Weg über die Stehplätze. Bei der Bühne angekommen plumpste er beim ersten Kletterversuch zurück in die Menge. Beim zweiten Mal funktionierte es wunderbar. Nach etwa dreissig Minuten war die Unterhaltung vorbei.
Rein, raus, rein, raus
Um 21 Uhr hiess es Bühne frei für Fanta 4! Bei tobenden Applaus wird das Quartett aus Stuttgart begrüsst. Währenddessen wird meine Sitzreihe stetig gefüllt, rein, raus und wieder rein. Die Fantas werden von dem DJ Weltmeister ESKEI83 an den Turntables unterstützt. Zu Beginn hauen sie die alten Songs raus wie Was geht und den Klassiker Die Da.
„Sorry“ – schon klar, wenn ich am meisten im Konzert drin bin müssen die Leute stets rein und wieder raus. Entweder sie sind senil, haben extrem Durst oder können keine fünf Minuten ruhig stehen (die Sitzplätze waren bei diesen Beats nicht nötig). Naja, kann ich nix machen.
Die Fantas sind mittlerweile auf dem hinteren Bereich der Bühne. Hinter ihnen hat es mehrere kleine Monitore die abwechselnd Leuchten und den Titelsong jeweils anzeigen.
Verhalten oder Unscheinbar
Die Jungs rocken die Bühne, zwischendurch werden die T-Shirts gewechselt. Die Stimmung von feucht-fröhlich wie bei dem Song Smudo in Zukunft wechselt zu chillig-geschmeidig bei Danke.
Seven betritt nochmals die Bühne. Sie performen Name drauf, das Publikum bei den Stehplätzen gleich vor der Bühne, geht voll ab. In meiner Reihe ist ausser dem Fussmarsch nix los, irgendwie eine komische Stimmung herrscht hier oben. Fanta 4 gibt alles, ihre Songs sind nach wie vor geil, dennoch kommt bei mir nicht die fesselnde Konzertstimmung auf, die ich sonst habe. Und alle die nun denken, das es am Hallenstadion liegt, nein ich muss euch enttäuschen, es liegt nicht an der Halle.
Nach Mfg viel meine Aufmerksamkeit stetig. Eigentlich schade, denn die Show und Songs waren gut, doch an diesem Mittwoch stimmte die Chemie für ein packendes Konzert irgendwie nicht.
Kurz vor 23 Uhr verliess ich nach einer Zugabe die Halle. Bestimmt werden sie noch Troy bringen, da verzichte ich jedoch gerne.