Am letzten Freitag, 19. Februar 2016, besuchten uns die legendären Schweden Movits! im Dynamo. Meine Erwartungen waren extrem hoch – ob sie die Show von 2012 toppen konnten?
Wir trafen nach 20 Uhr im Dynamo ein – es gab eine Schlange und die Kontrolle schien ein wenig überfordert zu sein – meine Kollegin musste ihr Ticket kein einziges mal zeigen. Beim Anstehen zur Garderobe hörte man bereits DJ Mirk Oh an den Turntables – ein Déjà-vu. Vor vier Jahren legte er bereits als „Vorgruppe“ Hand an, jedoch war es damals im Club District 4 (welcher übrigens nicht lange überlebte).
Der Saal war bereits gut gefüllt – die Leute hielten sich mit Tanzen und Quatschen bei Laune. Gegen 21.30 Uhr wurde das Gedränge immer mehr. Die vier Schweden waren auf 21.45 Uhr angepriesen – pünktlich betraten sie die Bühne. Leider mussten wir unsere ziemlich guten Plätze in der 2. Reihe aufgeben. Es war einfach zu eng und man bekam fast keine Luft mehr. Pech – dann ab zur Seite.
Gewohnt unterhaltsam begannen sie ihre Show. Die Stimme von Johan Jivin Rensfeld durchquerte fesselnd den Raum. Ob er spricht oder singt, man muss einfach hinhören – auch wenn man nichts versteht. Sein kleiner Bruder Anders rockte als Multiinstrumentalist erneut das Publikum. Nebst den Brüdern war am Saxophon Joakim Nilsson und an der Trompete David Fraenckel.
Charmant wickelten sie das Schweizer Publikum um den Finger. Aus dem Album Out Of My Head / Ut Ur Min Skalle wurden Klassiker wie Na Na Nah!, Sammy Davis Jr. oder auch Marching Band gespielt. Ich war echt erstaunt wie gut das Publikum die Texte beherrschte! Oder es waren einfach alles Schweden darunter. Johan gab vollen Einsatz – hüpfend durchquerte er die Bühne, mal links, mal rechts, mal in der Mitte bei der Absperrung. Die Hornbrillen wurden diesmal nicht getragen, dafür trug er eine fette Goldkette und eine Art Fischerjacke mit amerikanischem Wappen drauf.
Spätestens beim Track Dansa I Regnet wurde der letzte Knochen im Raum zum Tanzen gebracht. Die Meute bebte, alle sprangen richtig fett in die Höhe. Nebst den Zuschauern bebte auch die Bühne – die Choreo von Joakim und David wirkte spontan und frisch. Gut eine Stunde hielten sie das Tempo und feuerten einen Song nach dem anderen ab. Zwischendurch wurden Sprüche gerissen – wie zum Beispiel, das Schweden immer mit der Schweiz verwechselt wird.
Kurz vor 23 Uhr hiess es für mich adiós – es gab noch einige Zugaben und fertig war die Sause. Wie mir das Konzert gefiel? Das Dynamo mutierte zu einem tobenden Kessel! Ich war enorm erstaunt wie viele Leute extra gekommen sind, um die Blondschöpfe anzuschauen. Das Rezept von einer charakteristischen Stimme, mit wummerden Blasinstrumenten und eingehenden E-Drum Schlägen funktioniert. So simpel und doch so gut! Die Band hat es immer noch drauf. Die Mischung aus Hip Hop und Swing, gepaart mit der schwedischen Sprache geht auf. Dennoch bin ich ein wenig enttäuscht. Es lag schlichtweg an der absolut hammer geilen letzten Show. 2012 waren sie mehr als eine Stunde zu spät – das wollten sie natürlich wieder gut machen und gaben 250%.