© Nina Salvador

Da hat’s nicht nur auf der Bühne gerockt

Am 27. Mai 2016 stand zur Abwechslung mal etwas anderes auf dem Programm: Musical Rocks! – Die besten Musical-Songs als Rockkonzert!

In den gemütlichen roten Sesseln des Theater 11 in Zürich wartete ich also gespannt auf die bekanntesten Superhits, aus den Rockmusicals von den 70ern Jahren bis heute. Als ich mich zu Beginn im Saal umblickte, sah ich erstaunlicherweise eher „ältere Semester“ statt dem erwarteten Publikumsmix – es versprach spannend zu werden. Während das Licht schliesslich gedimmt wurde, erschien auf dem Bühnen-Bildschirm plötzlich ein Mund mit rot angemalten Lippen und etwas schiefer Zahnstellung in Grossformat und kündigte die bevorstehende Show (und das Fotografierverbot) an – irgendwie noch eine witzige multimediale Inszenierung. Im Hintergrund sah man auch bereits die vierköpfige Band, bestehend aus einem Gitarristen, dem Bassisten, einem Keyboarder sowie natürlich dem Schlagzeuger.

Im Nu startete dann „Time Warp“ der legendären „The Rocky Horror Show“ mit den dazu tanzenden Bewegungskünstlern auf der Bühne. Auch bei den ersten Takten von „Lady Marmelade“ (Moulin Rouge) oder „Aquarius“ (Hair) erkannte das Publikum blitzschnell um welchen bekannten Hit es sich handelt und wippte sogleich mit – ja noch mehr – tanzte richtiggehend vom Sitz aus mit und klatschten powervoll mit den Händen zum Takt! Ich fand es schön zu sehen, wie sich auch ü60 voller Elan von den alten Songs mitreissen liess und dabei wahrscheinlich tief in früheren Erinnerungen schwelgte.

Während weiterer Jahrzehnte-Hits von „Grease“ und „Michael Jackson“ mit harmonischen Bewegungen der 12 abwechselnden Tänzer dazu, war die Show tatsächlich eine Art Mischung aus Konzert und Musical. Von A-Cappella über Duette und Balladen war alles mit dabei! Grösstenteils wurden die Lieder auch mit Eigenkompositionen verschönert (oder je nach dem auch verschlimmbessert) und enthielten z.B. noch einzelne Hip-Hop-Passagen & Co. Experimentell und gewagt – wenn’s gefällt…

Am Schluss hauten sie dann noch ein paar Knaller raus, nicht fehlen durfte da sicher „Mamma Mia“, „Lion King“ und – last but not least – „We Will Rock You“!

Rockrevival mal in gediegener Atmosphäre statt in tobender Zuschauermenge – why not?