Circa Waves
© Chantal Largey

Circa Waves, eine haarige Angelegenheit

Am 23. April 2017 spielten die Liverpooler Circa Waves im Mascotte. Pubertärer Schweiss, gepaart mit ungewollten Snacks waren nur zwei Highlights des Abends.

Ja, auf die Indie-Rocker Circa Waves freute ich mich! Wer mich kennt, weiss das ich mich bei diesem Sound zuhause fühle. Zuvor gönnte ich mir, trotz miesem Wetter, einen Grillabend. Dummerweise löste die eine Sauce verstecke Mächte in mir aus, darum verpasste ich die erste Vorband NAIVES komplett. Die letzten zwei Songs von INHEAVEN konnte ich dann noch sehen. Laut, rockig mit einem Hauch punk.

Als die Engländer fertig gespielt haben strömte das Publikum raus, die Raucher halt. Ich blieb drinnen und suchte mir einen Platz in den vorderen Reihen. Um 21 Uhr sollte es losgehen. Sollte. Nach dreissig Minuten ging es los. Fulminant starteten Circa Waves, es sollte ein gutes Konzert werden. Sollte.

Nach knapp drei Songs stellte ich fest, ich muss von der ersten Reihe weg. Ich war umzingelt von jungen Frauen, die alle gebannt ihre Idole anstarrten und wohl am liebsten die Bühne gestürmt hätten. Der pubertäre Schweiss von meinen Nachbarn war irgendwann echt penetrant. Dazwischen gab es auch junge Männer, die ihre weiblichen Genossinnen imponieren wollten. Vergebens, diese hatten nur Augen für Circa Waves. Die Mähnen wurden mir im Sekundentakt ins Gesicht geklatscht, nicht vom Tanzen, nein, vom Stylen.

Haare und Schweiss

Schweiss und Haarsnacks genügten mir, ich verzog mich auf den Balkon. Von dort oben wirkte die Szenerie ganz ok. Weiterer Lacher des Abends? Ein Asiate der von der ersten Reihe nach links, dann wieder ganz nach rechts stürmte, um dann doch noch auf den Balkon zu kommen. Sein Antrieb? Das perfekte Bild oder Video.

Wenn ich derart viel über meine Umgebung schreibe, kann das nur eines bedeuten. Mich haben die Liverpooler nicht gepackt! Die Songs von Young Chasers gefielen mir gut. Die Neuen von Different Creatures weniger. Allgemein wirkten die Jungs gelangweilt auf mich. Sie sprachen mit dem Publikum, ja. Mich erreichte das Gesagte und Gesungene jedoch nicht. Eventuell weil ich nicht mehr zwanzig bin und in der ersten Reihe stand? Wohl kaum.

Wieder Schweiss, doch nun in Tuchform

Nach ihrem letzten Song, nach knapp einer Stunde, verliessen sie ohne Zugabe die Bühne. Der Schlagzeuger schmiess beim Abgang noch sein Schweisstuch in die erste Reihe. Die Setliste wurde von einem Mädchen schnurstracks von der Bühne genommen. Das war es also. Wieder stürmte das Publikum raus, dieses Mal nicht nur die Raucher.

Auf meinem Weg nach draussen vibrierte mein Activity Tracker. Er zeichnete zwanzig Minuten Fahrrad fahren auf. Aha.