Broilers
© Thomas Rodel

Broilers in München vs. Schweiz – der Vergleich

Da ich die drei Februar Shows in der Schweiz verpasst hatte, besuchte ich am 01. April 2017 die Broilers in München und wage einen Vergleich mit meinen bisherigen Konzertbesuchen in der Schweiz.

Ich hatte die Broilers vorher fünf Mal gesehen. Im Volkshaus und im Komplex mit ihren eigenen Shows. In Konstanz, auf dem Gurten und dann noch im Letzigrund als Vorgruppe der Hosen. Ich behaupte deshalb einfach, dass ich eine Basis für einen Vergleich habe.

Der Saal

Die Zenith Halle in München fasst siebentausend Leute. Das sind etwa eineinhalbmal so viele Zuschauer, wie alle Shows in der Schweiz im Februar dieses Jahres zusammen!

Von daher braucht es schon mal etwas mehr Infrastruktur. Was ich bisher nur von den Open Airs in Konstanz und dem Letzigrund kannte, kam auch hier zum Einsatz. Die Wellenbrecher. Das macht sicherheitstechnisch sicher sehr viel Sinn. Macht es auch Sinn diese Zone, wie in München und in Konstanz, einfach abzuriegeln? Wer zuerst da ist kommt in die Zone rein und nachher ist der Bereich geschlossen. Mir persönlich gefällt das nicht, da es dann zwei Partyzonen gibt und die Leute die Pogo tanzen wollen nicht zusammen sind. Das kann man besser lösen. Da die Konzerte in der Schweiz wesentlich kleiner sind, braucht es diese dort nicht.  1:0 für die Konzerte in der Schweiz.

Beleuchtung

Die Lichtshow war schlicht genial im Zenith. Das wurde geklotzt und nicht gekleckert. In den Schweizer Hallen ist dies aufgrund der Grösse gar nicht möglich. Da müsste man schon ins Hallenstadion oder zumindest in die neue Samsung Hall. Punkt für München. 1:1

Das Publikum

In der Schweiz habe ich das Publikum als sehr tanzfreudig erlebt. Das kann daran liegen, dass die Broilers noch nicht so bekannt waren. In München gab es zwar auch einige Pogo Tänzer, aber doch auch viele Kopfnicker-Zuschauer. Es gab die Extremtänzer in München – die haben keine Ahnung wie man an einem Punkkonzert tanzt, sie stossen, kicken und zerren. Das braucht es eigentlich nicht und in der Schweiz sehe ich solche Leute weniger. Führungstreffer für die Schweiz 2:1

Noch eine persönliche Anmerkung: Wenn die Pogotänzer am tanzen sind, so gefällt es ihnen wirklich, wenn sie von den Zuschauern am Rande des Pogokessels geschubst werden. Es ist immer schön von Unbeteiligten gestossen zu werden! Für alle die nicht mitmachen wollen, geht am besten zwei Reihen zurück. So können die anderen unbeschwert pogen. 

Die Band

Die Broilers waren verstärkt mit Bläser unterwegs. Das macht Spass, da so noch SKA Einflüsse dazukommen. Zur Musik und der Liedwahl kann ich keine Punkte verteilen. Das gefällt mir bei den Broilers eigentlich immer.

Die Tonqualität

Die Zenith Halle stammt gemäss Wikipedia aus dem Jahre 1916-1918 und war eine Werks- und Eisenbahnhalle. Das hat zwar sehr viel Charme wenn man reinkommt und ist für die Stimmung ideal, da es nicht steril wirkt. Für die Tonqualität sind das jedoch nicht die besten Voraussetzungen. Da haben es Lokale wie der Komplex oder das Bierhübeli einfacher. In der Mitte des Saals war die Tonqualität in München sehr gut, aber am Rand (neben dem Hauptgang) war nichts. Meines Erachtens wäre es möglich gewesen, auch dort noch eine Beschallung zu organisieren. Punkt für die Schweiz. 3:1

Die Preise

Der Eintritt in München war siebenunddreissig Euro. Da zahlst Du im Hochpreisland Schweiz mehr. Viel mehr. Das Bier in München: vier Euro. Auch das ist bei uns teurer. Anschlusspunkt für München.

Schlussergebnis

3:2 für die Broilers Konzerte in der Schweiz!

Aber… Ob die Broilers siebentausend Zuschauer in der Schweiz in eine Halle bringen würden? Ich wage es zu bezweifeln und finde das auch gut so. Ein kleinerer Rahmen gefällt mir einfach besser. Die Stimmung, die Interaktionen – da verzichte ich gerne auf die grosse Lichtshow.

Darum freue ich mich jetzt schon auf den Auftritt der Broilers (mit Krafklub und Feine Sahne Fischfilet) am 18. August 2017 bei den Musikfestwochen in Winterthur! (Übrigens: auch am Openair Gampel ist ein Auftritt geplant).