Ailbhe Reddy
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Wenn der Vorhang fällt

Die Tage an denen der Vorhang fällt und dahinter eine verschollene Perle steht, sind nicht often. Doch heute, an diesem 26. Mai 2017 bringt Ailbhe Reddy genau eine solche hervor. Und die Gemeinsamkeit mit Whiskey ist unübersehbar!

Oh, auf so etwas habe ich schon seit längerer Zeit gewartet! Die irische Singer-Songwriterin Ailbhe Reddy bringt bereits ab dem ersten Ton das Gefühl der Entblössung hervor. Was sich verdorben anhört, ist in der Wahrheit nur eins. Authentisch und unverblümt ehrlich.

Mit dem ersten Track Fingertips der EP Attach to Memory, drängt sogleich bei der ersten Note das Innere an die Oberfläche. „I’m just fucking paralyzed“ singt die Folk Sängerin mit ihrer klaren, wie auch wiedererkennbaren Stimme und lässt damit den Vorhang der versteiften Gesellschaft senken. Bei diesem Track will sich jeder fallen lassen und der Melodie folgen. Egal was der Nachbar von dir denkt. Hach, das sollte öfters passieren! Solche Musik und Menschen die sich nicht mehr in irgendwelche Schranken zwängen, die gar nicht für sie gebaut sind.

Oh es ist um mich geschehen! Mit dem zweiten Song Never Loved kommt das Verträumte zum Vorschein. Die kraftvolle Stimme von Ailbhe Reddy macht es dem Hörer schwer sie nicht zu lieben. So grazil und schwungvoll wie ein Grashalm, der jedoch verwurzelt und unzerstörbar ist.

Mit mehr Beat im Gepäck startet die Sängerin bei Disconnect durch. Grooviger und schneller als die beiden Vorgänger ist der vierte Track der EP. Auch hier gibt es nichts anzumerken.

Zum Schluss wird die Gefühlskiste geöffnet. Loose wirkt zu Beginn verletzlich. Bei den ersten Gitarrenriffs schwenkt die Wärme hinein, wie die eines guten Whiskeys. Auch sonst hat der Song was von der Gerstenspirituose. Gut ausgewählt und dosiert lässt sich jeder Tag damit genussvoll ausklingen lassen.

Für mich ist Ailbhe Reddy ein absoluter Diamant und ich bin davon überzeugt, dass wir noch einiges von der irischen Sängerin hören werden.