© Pascal Küng

Nummer vier ist schuld

Es gibt sie – Songs die an allem schuld sind. Manchmal im positivem, manchmal im negativen Sinn. Aber warum ausgerechnet die vier? Weil sie einer meiner ersten Kontakte war, aber eventuell gibt es noch Besseres? Ich tauche in die Welt der Schuldigen ein…

Dienstagabend, verschwitz und erschöpft sitze ich vor dem Laptop. In der einen Hand die Maus in der anderen ein wohlverdientes Minipic. Mit dem Rad zur Arbeit fahren hat was, man bewegt sich, ist an der frischen Luft und in meinem Fall schneller daheim als mit dem ÖV. Wie fast immer schwinge ich mich danach vor den Bildschirm. Schreibe, surfe, checke Mails und noch einiges mehr. Zwischendurch werde ich von meiner Eieruhr erinnert, dass ich was auf dem Herd habe (ja, mir ist schon einige Male das Essen angebrannt). Die Musik klimpert natürlich auch fröhlich vor sich hin. Und dann kommt er, der eine, an den man sich immer erinnern wird… Song Nummer vier.

Was aber hat es auf sich mit Song Nummer vier? Die Frage ist mit einer simplen Antwort zu beantworten: Ein genialer Groove gekreuzt mit der nötigen Portion Überraschung! Wie ich es doch liebe! Zu Beginn das Klavier, unverarbeitet und direkt. Danach die Drums, ein einfacher Groove aber genau richtig eingesetzt. Die Stimme fügt sich dazu, harmonischer könnte es nicht sein. Zu guter Letzt folgt die restliche Combo. Ich kann gar nicht anders als mir den Song immer und immer wieder anzuhören – inklusive nerven meiner Kollegen (die im Übrigen den Song nun auch lieben). Spannend wäre natürlich nun zu wissen, um wen es sich denn hierbei handelt? Das gute Stück heisst Leaf von der Badener Band Al Pride. Vor einigen Wochen erschien ihr Album Hallavara. Meine Begeisterung bannte sich nun auf das Album – ist es ein Meisterwerk wie Track Nummer vier?

Nach einigen Ablenkungen am Herd (ja die Kartoffeln muss man rechtzeitig wegnehmen, sonst sind sie der beste Freund des Mehls) konnte ich mich auf den neusten Streich der fünf konzentrieren. Zu Beginn wird Gold angestimmt. Ein Song mit Streicher, ein wenig Synthys und einen Hauch Melancholie. Stellt euch vor, ihr schaut, durch einen fast blickdichten grauen Vorhang, auf das Meer und die Segel, so wirkt Gold auf mich. Für den Auftakt ein wenig lahm in meinen Augen. Nun dann, auf zu Song Nummer zwei, Dive. Hier werden die Impulse von Gold aufgegriffen, wirken aber im Ganzen harmonischer, spricht mich mehr an. Hat was von Küstengeflüster mit einem kalten Raucherkuss.

Stones gehört zu den ruhigeren Songs der Scheibe. Ein neutraler Song, ein Song der gut ist für den Morgen nach einer durchzogenen Nacht. Hach, schon wieder, Leaf ertönt, aber dazu habe ich schon ausführlich berichtet. Darum muss ich wohl den Button fürs nächste Lied drücken – oder auch nicht, lieber noch kurz warten bis es von alleine weiter geht.

Die zweite Hälfte hat einige gute Goldnuggets darunter. Einer davon ist People. Erinnert mich ein wenig an die neuen Songs von Mumford & Sons. Das Abschlusslicht mach Camarro – dieser Song kann sich zu den Nuggets dazu gesellen.

Mein Fazit. Nummer vier ist genial, der hammer, oberbombastisch geil! Die restlichen Songs von Hallavara vermitteln die Sehnsüchte nach Meer, Segeln und Küsten optimal – für alle Seemeitli und Buebe oder jene die es noch sein wollen. Ich werde mir das Album bestimmt noch einige Male zu Gemüte führen.