Klain Karoo
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Sphärische Töne und eine rosafarbene Wolke

In den kalten Novembertagen haben wir uns auf die Socken gemacht, um die Band Klain Karoo aus Zürich zu interviewen. Erst kürzlich haben sie ihre EP-Release-Party von ihrem neusten Werk Lights Down Low geschmissen und machen sich jetzt an die Live-Konzerte. Ein Hauch von sphärischer, emotional geladener und poppiger Musik.

Was sie auf den Weg der Electronic Indie-Pop Klängen führte und weshalb dabei plötzlich Brandlöcher in Pullis auftauchten, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Welche Geschichte steckt hinter dem Namen Klain Karoo?

Wir hatten Bandessen und waren intensiv auf der Suche nach einem Bandnamen. Auf dem bestellten Wein stand, dass er aus einem Gebiet in Südafrika namens „Klein Karoo“ kommt. Uns gefiel der Name so gut, dass wir ihn – leicht abgeändert – zum Bandnamen machten.

Wie lange macht ihr schon Musik, wie kam es zu Klain Karoo? Wie habt ihr euren eigenen Stil gefunden?

Kennen gelernt haben wir uns an der ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste) an der wir alle studiert haben oder uns immer noch im Studium befinden. Die Schule ist ein fruchtbarer Boden für Bands und künstlerische Projekte und so spielten wir schon vor Klain Karoo in anderen Formationen zusammen. Im Frühjahr 2016 haben wir dann beschlossen, diese Formation zu einer Band zu schliessen und haben mit den Proben und Aufnahmen begonnen. Der Stil ist relativ natürlich durch die musikalischen Vorlieben und Einflüsse der Bandmitglieder entstanden.

Wolltet ihr schon immer Musik machen? Wie geht ihr mit dem ganzen Rummel um eure Person um?

Musik zu machen, zu spielen und zu schreiben ist ein grosser Wunsch von uns. So gross, dass die Mehrheit der Bandmitglieder dies zu ihrem Hauptberuf machen.

Wie kommt eure neue Single „Don’t Talk“ an? Was hat es mit dem rosa/pinkfarbenen Rauch auf dem Cover auf sich?

Die erhaltenen Feedbacks sind alle sehr positiv. Die Single läuft im Radio und auch von unseren Freunden und Bekannten haben wir viel Zuspruch erhalten.

Der pinkfarbene Rauch war Teil des visuellen Konzeptes, welches wir für diese EP hatten. Uns gefiel der Kontrast von der Natur und dem farbigen Rauch, welcher während des Fotoshootings leider einige unserer Kleider pink färbte oder Brandlöcher in die Pullover machte.

Was inspiriert dich/euch für die Songtexte und das Musik machen allgemein?

Inspiration für die Songtexte bietet das Leben genug. Nicht immer ist es so, dass die Texte in dieser Form auch wirklich selber erlebt wurden, aber im Unterbewusstsein spielen die gemachten Erfahrungen eine grosse Rolle. Man schreibt über Dinge, die einem beschäftigen, berühren oder in einer emotionalen Weise nahestehen. Musikalische Vorbilder spielen sicherlich auch eine Rolle. Wir alle sind auch grosse Fans und haben unsere Idole und Vorbilder, gehen regelmässig an Konzerte und hören viel Musik. Dies inspiriert unsere eigene Musik.

Ihr beschreibt euren Musikstil als Electronic Indie-Pop, was hört sich Klain Karo Zuhause am liebsten an?

Ganz viel Unterschiedliches. Momentan sind wir alle ziemlich Fan des neuen Stereo Luchs Album LINCE.

Was treibt ihr sonst noch in der Freizeit?

Hänge. ;-)

Wie ist eure Haltung gegenüber dem immer mehr aufkommenden Onlinegeschäft?

Es gibt in jüngster Zeit einige Entwicklungen, die uns Sorgen machen. Dass für Kunst immer weniger Geld bezahlt wird und immer mehr kostenlos verfügbar gemacht wird, gehört definitiv dazu. Eine Band in unserem Stadium sollte aber deshalb nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern das bestmögliche daraus machen – nämlich unsere Musik einem möglichst breiten Publikum präsentieren.

Gibt es einen Moment auf der Bühne, den ihr nie vergessen werdet?

Da gibt so einige. In grosser Erinnerung bleiben jeweils die Plattentaufen, welche ganz speziell sind und viele Leute aus dem nahen Umfeld kommen.

Habt ihr einen Talisman, den ihr bei Auftritten immer mit dabei habt? Rituale vor den Shows?

Vor dem Konzert bilden wir immer einen Kreis und schreien einen letzten Spruch in die Runde.

Wann habt ihr das letzte Mal so richtig von Herzen gelacht?

Nach einem Konzert, an dem ich spät morgens noch zum Barkeeper und DJ mutiert bin.

Wo geht die Reise hin?

Unser Ziel nach dem EP-Release ist es nun, möglichst viele Konzerte zu spielen und Live-Erfahrungen zu sammeln. Wir haben für nächstes Jahr einige Konzerte geplant, diese werden bald veröffentlicht auf www.klainkaroo.com/live.

Nächstes Konzert: Freitag, 1. Dezember 2017 im Kulturkeller Höngg, Zürich.