Katharina Busch
© Pascal Triponez

Katharina Busch und der National Geographic Traveler

Bei Katharina Busch’s neuem Album Blue Silver Diamond Light entscheide ich mich für ein Stück Appenzeller Käse. Dazu gibt es noch eine Tube Mayonnaise – die Tuchfühlung kann starten.

Die Schweizer Sängerin Katharina Busch hat musikalische Wurzeln. Beide Elternteile horchten den Klängen der Musik und nahmen ihre Tochter mit in den Bann. Als Kind entschied sie sich für Klavier und Xylophon Unterricht. Seit 2012 umhüllt sie mit ihrer Honigstimme und ihrer Band das Publikum.

Das heute veröffentliche Album Blue Silver Diamond Light beginnt gemächlich. Der erste Track, By My Side, reisst einen unweigerlich in die Weiten der Fantasie Welt. Tanzende Frauen, eingehüllt in pastellfarbenen Kleidern, tippen die umliegenden Blumen an. Sehr kitschig, in der Tat und dennoch so feinfühlig.

Der Ritt der Traumwelt geht bei What If fliessend weiter. In einer Bar sitzend, bist du der einzige Mensch welcher sich bewegt. Um dich herum scheint alles erstarrt zu sein. Muss wohl an der Mannequin Challenge liegen. Vorsichtig und neugierig zugleich läufst du durch die verharrenden Gästen. What If lässt einen vergessen und erstarren, er ist stark und sanft in einem.

Uh. One Day kommt in einem flockigeren Gewand daher als die beiden Vorgänger. Ein schöner Sommer Song, der mein Käse nur so dahinschmelzen lässt.

Wie eine Reise

Im mittleren Teil angekommen stelle ich fest, dass die bisherigen Tracks allesamt weich sind und sich zu einer spannenden Einheit formen. Over You Over Me hat es mir bisher am meisten angetan. Der Groove im Song, ist wie eine heisse Schokolade am Morgen; heiss, süss und lang im Abgang. Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Wolkenwälder von Ecuador, dazu diesen Track, bei Sonnenschein versteht sich. Ok ich gebe es zu, ich gucke mir gerade die Must-See Destinationen des National Geographic’s an. Das Album ist wie gemacht für diese Bilder, probiert es selbst aus.

Leider ist meine Käse-Mayo Ration bereits aufgegessen, verdammt! Die zweite Hälfte des Albums muss wohl ohne Essen von dannen gehen. Bei Way To Go werde ich gleich ein wenig traurig. Ein Feldweg voller Erinnerung zieht an mir vorbei, ich kann nun einen neuen Weg gehen, einen unbeschrittenen, einen neuen. Dennoch muss ich Abschied nehmen von dem alten, ein trauriger und glücklicher Song zugleich.

Das 80er Jahre Schaukelpferd

In The Name Of Love erinnert mich an einen Song aus den 80er, er will mir aber nicht in den Sinn kommen. Egal! Hier steigt das erste Mal ein wenig Power auf, der Beat ist schneller als bei den bisherigen Tracks. Wie ein Schaukelpferd in Nashville geht es rauf und runter.

Ein Entdecker auf Spurensuche stellt den Song Blue Silver Diamond Light dar. In einer gelassenen Art, in einer gemütlichen Weise, eigenständig und weit weg von den Massen.

Den Abschluss macht Every Hour. Das Weizenfeld des Albums, nährend, leise und endlos.

Mein Fazit? Ein sehr geschmeidiges und einheitliches Album. Ich werde es mir noch sehr oft anhören, denn es lässt einen träumen und an ferne Orte bringen.

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