© Nina Salvador

Hip-Hop und Aussicht vom Feinsten

Bei der 32. Ausgabe des Openairs Oberrieden, hab auch ich mich am Samstag, 04. Juni 2016 zum ersten Mal mit unters Publikum gemischt. Heimvorteil sozusagen.

Gewappnet mit Gummistiefel ging es also mit dem Shuttlebus den Hügel hinauf, direkt vor die Schützenwiese in Oberrieden ZH. Der Regen hat sich zum Glück gelegt und der Himmel über dem Zürichsee versprach doch noch aufzuhellen, nur der Schlamm auf der Wiese blieb. Als einer der ersten Besucher konnte man sich schon mal einen umfassenden Überblick verschaffen über das kleine, aber feine Openair. Neben dem grossen Zelt mit DJs im Oberdeck sowie der Bar, war auch eine Graffitiwall installiert, wo fleissig und mit grosser Kunst Graffiti gesprayt wurde. Diese Kunstwerke konnte man dann später für einen guten Zweck ersteigern.

Mit dem ersten Slot am Samstagabend starteten die diesjährigen Gewinner des BZZ-Bandwettbewerbs Altega mit ihren Songs auf der Bühne, welche direkt neben dem Wald aufgebaut wurde. Gleich anschliessend präsentierte sich dann Manillio um halb acht und lockte mit seiner Musik die Zuschauer mehr und mehr in Richtung Bühne. Der Solothurner gab so einige Bijous aus dem aktuellen Album Kryptonit zum Besten, dazu gehörten: Aues Gloge, Öpfu Zimt Punsch und Kryptonit. Das wohl bekannteste Lied aus dem Album ist wahrscheinlich Monbijou, welches momentan non-stop bei den Radiostationen zu hören ist. Natürlich durfte aber auch das Album Jede Tag Superstar (2010) mit dem Song Stärne nicht fehlen im Repetoire. Mein persönliches Highlight war jedoch das Schlusslied Tinnitus, wo Manillio, Band und Publikum nochmals so richtig Vollgas gaben. Mit einem „Das isch lieb“ hat sich der Sänger dann beim Publikum für den gebührenden Applaus bedankt.

Nächster Programmpunkt: Brandhärd aus Basel. Fetch, Fierce und Johny Holiday stellten unter anderem ihr neustes Album Zuckerbrot & Peitsche vor. Mit sympathischem Baslerdialekt waren sie auch hier in Zürich herzlich willkommen und wurden gefeiert (was man beim Thema Fussball wahrscheinlich nicht immer behaupten könnte). Handschrift, Überfall und Umarm sie sind nur einige Songs, die super angekommen sind. In diesem Sinne: „Bis zum nächste Mool, Brandhärd!“

Und da stand er nicht mehr nur einfach im Publikum, sondern endlich auch auf der Bühne – die Rede ist von Greis!  Zuletzt gesehen habe ich ihn am Heitere Open Air Zofingen vor einigen Jahren und war dementsprechend gespannt, ihn wieder einmal live erleben zu dürfen. Das Album Hünd i parkierte Outos (2015) ziehte sich selbstverständlich durch die ganze Show hindurch, unter anderem mit Teil vomne Ganze und dem Hit Santa Maria. Aber auch der bekannte Song Teil vo dr Lösig vom Album 2 war mit von der Partie.

Kurz von den Lords of the Underground aus den USA musste ich dann leider das Openairgelände auch schon wieder verlassen, um noch meinen ÖV-Anschluss zu erwischen.

Nichtsdestotrotz habe ich dieses familiäre Openair in der einmaligen Location (war tatsächlich die schönste Aussicht auf den Zürichsee, bei Tag & Nacht) und den hautnahen Künstlern total genossen.
Zudem leckte ich Blut an der Schweizer Hip-Hop-Szene und das will schliesslich was heissen – bis zum nächsten Mal!

Ähnliche Beiträge