GET DEAD, Dynamo
© Sandro Innella

Feuchtgebiete bei GET DEAD

Sex, drugs und Feuchtgebiete! GEAT DEAD machen es dem Hörer leicht, mit ihrem erst zweiten richtigen Studio Album Honesty Lives Elsewhere warm zu werden.

Der Sound aus Kalifornien bindet den Hörer wie immer mit ein. Gibt ihm euphorisch singbare Refrains, leitet ihn durch hitzig, stickige Punkrock-Höhlen und zerrt ihn groovend auf die Tanzfläche. Ganz gleich ob es nach Punkrock, Garage, Blues oder Pop klingt.

Montag 24. Oktober 2016, 21.28 der Sänger, Sam King läuft wie geschmiert auf der Bühne herum. Er wickelt den Hörer umgehend in punk-rockige Gitarrenmelodien ein und feuert schon die ersten hymnischen Höhepunkte ab. Davon gibt es noch reichlich mehr im weiteren Verlauf des Abends. Nahezu jedes der rund zwanzig Lieder hat einen eigenen Charakter, ausgestattet mit grundverschiedenen Höhepunkten.

Vom ersten Song an gibt es ein unsägliches Gedränge und Gefeiere in den ersten Reihen. Nicht unangenehm, sondern angemessen (es gibt Leute die benötigen ein anständiges Foto für ein Review). Es wird mir definitiv Bewusst, dass das heute nur ein grossartiges Konzert werden kann, als This One’s For Johnny erklingt und ich tatsächlich mitsinge, dabei mache ich das doch so selten. Sie geben einfach durchgehend Gas! Kleine Ansagen vor jedem Lied und dann einfach nach vorne geprescht, so hab ich es am liebsten. Der kraftvolle Gesang durchdringt den gesamten Club. Dabei müssen sich die anderen Bandmitglieder nicht verstecken und das Publikum singt mit oder beim Typ neben mir, kann man es auch schreien nennen…

Eine komplette Rundum Tour, durch die bisherigen zwei Alben und EP‘s. Wirklich ein Wunder, dass diese Band es schafft, Abend für Abend durchzuhalten und das mit diesem Elan und Tempo. Wow! Mit The Process und Monte Carlo des letzten Albums endet auch schon das reguläre Set.

Die ersten Stimmen werden heiser, manche Leute denken sich bestimmt: Mit Bier und noch mehr Gesang wird das schon noch bis zum Konzertende reichen! Irgendwann ist dann doch Schluss und sichtlich gerührt bedankt sich die gesamte Band gefühlte Dutzend Mal beim Publikum; für das Erscheinen an einem Montagabend, für das Mitsingen und dafür, dass „these wonderful people“ es ihnen ermöglichen diesen Job Tag für Tag auszuleben.

Die gesamte GEAT DEA Crew, inklusive Roadie, wirkte sehr bodenständig, einfach und darum auch sehr sympathisch, Jungs mit denen man gerne mal was trinken gehen kann. Wenn ich das nächste Mal in San Francisco bin, werde ich es bestimmt nachholen! Die Songs kommen live zehnmal kräftiger rüber, als auf der Platte, das hilft mir sogar ein wenig, um mit dem neuen Album warm zu werden.

PS: Nur so nebenbei, ich weiss nicht ob der Sänger lispelt, aber es war da vorne schon ziemlich feucht und zwar nicht nur von der Decke… Zweite Reihe im Publikum ist eher zu empfehlen!