Danko Jones
© Lara Schmid

First Date mit Danko Jones

Der 28. März 2017 – endlich! Heute spielen Danko Jones im Winterthurer Salzhaus. Ob sie live genauso viel Rock’n’Roll versprühen wie ab Band?

Vor vier Jahren machte mich ein DJ mit der Rock- und Blues-Band Danko Jones akustisch bekannt. Nun spielen sie endlich in meiner Nähe, ich bin gespannt…

Danko Jones lässt man nicht warten

Es ist ein warmer Dienstagabend und vor dem Salzhaus ist alles rappelvoll mit Danko Jones-Fans. Da es so schön ist draussen, lasse ich mir die zwei Vorbands entgehen und geniesse das Sommerfeeling. Sorry Leute! Man mag mir das verzeihen. Um 21.30 Uhr begebe ich mich in die schummerige Atmosphäre des Salzhauses. Jetzt wird mir klar, dass die treuen Fans sich nicht von dem Sommerfeeling verführen liessen. Etwas zerknirscht, schliesse ich von hinten zum Publikum auf.

In riesigen roten und auffällig gestalteten Buchstaben steht Danko Jones auf der Bühne. Das fällt mir als erstes auf. Da stürmt die Band auch schon die Bühne und legt sofort los. Ein Hit folgt dem Nächsten und die Menge tobt. Ich hüpfe mit meinen Nachbarn um die Wette und strecke begeistert die Hände in Luft. Das dritte Lied ist First Date und da ist es definitiv um mich geschehen. Rock’n’Roll pur.

Satire trifft auf harten Rock

Sehr unterhaltsam finde ich die Breaks, die der Sänger immer wieder einlegt. Meist beginnen sie mit den klassischen Fragen. Zum Beispiel: „Hallo Winterthur“. Jubel aus der Menge. „Seid ihr Rock’n’Roll“? Erneuter Jubel aus dem Publikum. Zynisch werden die Fragen dann im Anschluss. „Jubelt ihr jedem Dummkopf zu, nur weil er auf einer Bühne steht?“ Zugeben ich habe seine Frage ein wenig beschönigt. Aber er ist ja bekannt für seine satirische und auch beleidigende Art dem Publikum gegenüber. Dennoch kommt es charmant an. Und hey: Er hat ja Recht! Wie oft jubeln wir gedankenlos unseren Lieblingen auf der Bühne zu? Zu jedem einzelnen Satz (oder halbfertigen) den sie ins Mikrofon schreien? Ein Erstklässler bekäme für die gleiche Leistung weniger Ruhm.

Genug davon. Nach den kurzen Unterbrüchen folgte wieder Rock. Und wie. Die Band scheint übrigens genauso viel Spass an ihrem Auftritt zu haben. Der Gitarrist springt immer wieder von einem Ende der Bühne zum anderen und singt pausenlos mit. Eineinhalb Stunden nach dem Startschuss verabschiedet sich die Band. Bereits nach kurzer Zeit sind sie jedoch schon wieder zurück und werden dafür gefeiert. Nach fast zwei Stunden Konzert fühlen sich meine Beine wackelig von dem vielen Springen an und ich wanke beglückt zum Ausgang.

Das Konzert von Danko Jones war einfach atemberaubend und rasant. Die Zeit verging wie im Flug. Die Lieder fantastisch performt. Die Unterbrechungen und die Monologe des Sängers unterhaltsam. Alles in allem: purer Rock’n’Roll.