© Baptiste Krützmann

Ein geschmackvoller Abend in Zürich

Wie verbringt man am besten seinen Feierabend in Zürich? Ich empfehle einen Dreigänger im Dynamo Zürich, wie ich ihn letzten Donnerstag, 17. März 2016 genoss.

Gestartet wurde mit einer einheimischen Vorspeise namens Panda Lux. Frisch und motiviert wurde das gut besuchte Dynamo von den vier Rorschachern aufgeheizt. Unter den präsentierten Songs war beispielsweise ihre druckfrische Single Oben, die in der nächsten Zeit wohl noch öfters im Radio zu hören sein wird.

Als Hauptgang wurde dem Zürcher Publikum, das an diesem Abend einen guten Geschmack bewies, eine Band aufgetischt, die es in sich hatte; die deutsche Indie-Rock Band Madsen wurde angerichtet. Der ersten Lieder waren wie der Biss in eine Paprika; knackig, frisch und mit einer angenehmen Schärfe. Man merkte es der Band nicht an, dass dies bereits das vorletzte Konzert einer langen Albumtour war. Du schreibst Geschichte und Mein Herz bleibt hier wirkten wie ein Feuerwerk, welches das Dynamo zum Kochen brachte. Der wilde Mix quer durch die sechs Alben der vier Jungs, die bei Liveauftritten jeweils von einem Gitarristen und einer Keyboarderin unterstützt werden, machte aus einem gewöhnlichen Schnitzel ein Rindsfilet. Auch die tanzende Meute zeigte ihre Begeisterung mit wildem Mitsingen, Hochspringen und einem grossen Circle Pit. Abgeschmeckt wurde der Hauptgang mit dem gelungenen Ärzte Cover Zu Spät und ihrer Ballade So cool bist du nicht.

Nach diesem Höhepunkt blieb aber nur kurze Zeit zu verdauen, ehe Madsen die Nachspeise servierten. Anstatt einem beruhigenden Abschluss wurde jedoch ein feuriger Tequila serviert. Doch ehrlich gesagt hatte ich nichts anderes erwartet. Madsen’s grosse Hits Wo es beginnt und Perfektion hinterliessen ein warm wohliges Gefühl in der Magengegend und wohl auch einige angetrunkene Zuhörer. Das Strahlen in den Gesichtern der Band und des Publikums zeigte mir, dass das Menu perfekt abgeschmeckt wurde.

Ich verliess das Dynamo nach fast drei Stunden mit einem vollen Bauch und einem Lächeln auf dem Gesicht. Spass hat’s gemacht, dieser schmackhaften Band zuzuschauen.