© Baptiste Krützmann

Authentisch, ehrlich, echt – das war Bosse im Exil

Axel «Aki» Bosse erzählte einmal in einem Interview, all die Geschichten seiner Lieder, die er schreibt und singt, hat er auch selbst mal erlebt. Dies macht ihn wohl zu diesem unglaublich authentischen (Live-)Musiker.

Doch von vorne: Das ausverkaufte Exil in Zürich empfing mich an diesem Dienstagabend, 01. März 2016 im purpurnen Sternenmeer, projiziert von einer grossen Diskokugel in der Raummitte. Die gut 350 Konzertbesucher waren bunt durchmischt, von klassischen Hipstern, ausgewanderten Deutschen bis Eltern mitsamt den Kindern. Es ist wohl nur die Musik, die solch eine kunterbunte Mischung von Menschen zusammen bringen kann.

Punkt 20.04 Uhr betrat Bosse die Bühne, gefolgt von insgesamt sieben talentierten Musikern, welche unter anderem verantwortlich waren für Gitarre, Piano, Cello, Akkordeon und und und… Ihr könnt euch vorstellen, dass es nicht nur im Publikumsbereich sondern auch auf der Bühne ziemlich eng wurde. Bereits die ersten Lieder waren eine Wucht an Emotionen. Ausserhalb der Zeit, So oder so und Vier Leben bestimmten die Marschrichtung des Abends und zeigten, dass die Mehrzahl des Publikums äusserst textsicher war. Passend zum Lied Alter Strand kam Aki Bosse kurze Zeit später von der Bühne runter und badete in der Menge.

Eine ausgewogene Setliste und perfekt gemischter Ton machten das Konzert zu einem unvergessliche Abend. Und noch vor der Zugabe brachte die Band das Publikum mit Frankfurt Oder zum kochen. Ich kaufte Aki Bosse jedes Wort ab und dank der jeweils passenden Lied-Anmoderation, konnte ich mich wunderbar in den Moment des Liedes hinein versetzen.

Beendet wurde das Konzert mit dem Stück Ahoi Ade und wer weiss, vielleicht erscheint auf der nächsten Platte von Bosse ein Lied, dass von seinem ersten richtigen Konzert in Zürich handelt. Ein Konzert, dass kurzweilig und witzig war und immer wieder unter die Haut ging.